Was ist Taekwon-Do?
Taekwon-Do ist eine koreanische Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung, die durch einen fast zweitausendjährigen Prozess geformt wurde. Frei übersetzt heißt Taekwon-Do „…Kunst oder Weg des Fuß- und Faustkampfes …“ Es ähnelt dem japanischen Karate und dem chinesischen Kung Fu, da es sich aus der gleichen geistigen Haltung, dem „Zen“ entwickelt hat.
Die Grundidee ist durch Bewegung Körper und Geist in Einklang zu bringen. Denn nur in diesem Zustand ist der Mensch zu höchsten Leistungen fähig. Er lernt Geist und Körper zu beherrschen, Ängste mit Selbstvertrauen abzuwehren und kann so die Schwierigkeiten im täglichen Leben besser meistern. Gleichzeitig gelingt es durch die regelmäßige Übung auch den modernen Hauptgefahren für unsere Gesundheit (Bewegungsmangel, sitzende Berufe, Übergewicht, Genusssucht, Fehlernährung, Stress….) wirksam entgegen zu treten. Die Philosophie des traditionellen Taekwon-Do besteht nicht in der Zerstörung eines Gegners, sondern in der Persönlichkeitsentwicklung und Gesunderhaltung des Einzelnen.
Großmeister Kwon, Jae-Hwa hatte 1965 zusammen mit einem fünfköpfigen Großmeisterteam diese faszinierende Kampfkunst im Auftrag der koreanischen Regierung nach Europa gebracht. Mit der Leitung des Teams war General Choi, Hong-Hi, der Begründer des Taekwon-Do in seiner jetzigen Form beauftragt worden. Dieser hatte zusammen mit weiteren Großmeistern, Gelehrten und Vertretern der Politik 1955 den Namen „Taewkon-Do“ gewählt. Taekwon-Do wird ohne Halb- oder Vollkontakt ausgeführt (allenfalls Leichtkontakt bei Trainingsübungen). Es besteht aus drei Disziplinen: Hyong (Formenlauf), Taeryon (Kampf) und Kyek-Pa (Bruchtest).
Irritierend mag für den aussenstehenden Betrachter das „olympische“ Taekwondo sein. Dieser Kampfsport hat sich zwar aus dem Taekwon-Do entwickelt, sollte aber eigentlich anders benannt werden. Das alleinige Weglassen des Bindestrichs in der Schreibweise spiegelt nicht die erheblichen und grundlegenden Änderungen wieder, die das „olympische Taekwondo“ als reiner Wettkampfsport erfahren hat. Hier wird z.B. mit Vollkontakt und Schutzwesten gearbeitet, es findet kein Formenlauf statt und kein Bruchtest u.v.m.
Taekwon-Do ist Bewegung für Körper und Geist. Es vermittelt Respekt, Höflichkeit, Bescheidenheit und Selbstdisziplin, fördert Koordination und Reaktion, aber auch Geduld und Ausdauer. Ob Meister oder Anfänger, jung oder alt, Taekwon-Do beansprucht die mentalen ebenso wie die physischen Kräfte und Fähigkeiten und fördert ihr harmonisches Zusammenspiel durch jahrelanges Training. Es ist eine lebenslange Herausforderung und Chance zugleich, körperliche Gesundheit und geistige Stärke zu erlangen und zu erhalten.
Werden Kinder von Taekwon-Do aggressiv oder gewalttätig?
Sicher nicht. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Traditionelles Taekwon-Do lehrt Selbstkontrolle und Respekt. Es wird gelehrt, daß die einzig richtige Art, einen Konflikt zu lösen, eine gewaltfreie Lösung ist. Denn es braucht viel mehr Kraft und Selbstbewußtsein einfach wegzugehen, als sich zu prügeln. Ausserdem können die Kinder ihre aggressive und überschüssige Energie im Training abbauen, welche sonst womöglich negativ eingesetzt würde. Die Kinder lernen Disziplin. Sie müssen sich an die Regeln der Schule halten. Sie müssen kontinuierlich an ihren Techniken arbeiten um besser zu werden. Damit lernen sie auch sich über einen längere Zeitraum mit einem Problem zu beschäftigen bzw. zu konzentrieren.
Taekwon-Do aus sportmedizinischer Sicht
„Im Vordergrund steht die Ausgewogenheit und enorme Vielfalt, die traditionelles Taekwon-Do bietet. Alle sportlichen Hauptbelastungsformen werden trainiert (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Geandtheit, Koordination) unter strikter Vermeidung einseitiger Belastung. Es erfolgt ein ganzheitliches Training mit dem kompletten Bewegungsausmaß sämtlicher Körperabschnitte in allen Richtungen des Raumes, wodurch insbesondere auch chronischen Schäden am Bewegungsapparat wirkungsvoll vorgebeut wird. Unterstützend kommen die umfangreiche Budogymnastik und Haltungsschulung zum Tragen, die in jeder Trainingseinheit zum Pflichtprogramm gehören. Diese positiven Effekte des kontinuierlichen Taekwon-Do Trainings wirken sich günstig swowohl auf die körperliche Fitness als auch auf die Psyche und das Allgemeinbefinden aus.“
Dr. med. Ralph Jörg Aman
Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin
Zusammenarbeit mit weiteren Schulen
Wir arbeiten ausschließlich mit Schulen zusammen, die sich dem Taekwon-Do verbunden sehen, als sogenanntes Budo-Lehrsystem mit den geistigen Grundgedanken der Zen-Philosophie. Grundlinie, Vorbild und Maßstab ist die Lehrweise von Großmeister Kwon, Jae-Hwa, dem „Urvater“ des Taekwon-Do in Europa. Hierbei ist nicht nur gemeint wie das Bewegen von Hand (Kwon) und Fuß (Tae) gelehrt werden sollte, sondern insbesondere auch wie der Weg gegangen, wie die geistige Entwicklung gefördert, wie die Lehre verbreitet und wie die Zusammenarbeit im Taekwon-Do erfolgen sollte, eben das „Do“.
- Joachim Reinhardt (7.Dan) Kempten
- Güllabi Ercoc (5.Dan) Garmisch- Partenkirchen
- Ralf Berz (5.Dan) Volkach
- Jaqueline Kestler (2.Dan), Gerolzhofen
- Christian Gugel (5.Dan) Eckental
- Carsten Schmahl ( Dan) Oberstaufen
- Michael Müller (4. Dan), Sandra Martin-Müller (2. Dan) Geisenfeld
- Andreas Staudner (3. Dan), Lisa Pfefferl (1. Dan) Deggendorf
- Chriztoph Wieczorek (1.Dan), Dingolfing
- Ralf Humberg (3.Dan), Gräfelfing, München
- Laszlo Varga , Mittenwald